Darm Wie das Wurzelsystem einer Pflanze versorgt der Darm den gesamten Organismus mit Nährstoffen und entsorgt gleichzeitig die ständig anfallenden Abfallprodukte des Stoffwechsels. Der Darm als wichtiges Ausscheidungs- und Entsäuerungsorgan kann jedoch selbst zur Quelle von Übersäuerung werden. Statt normaler Verdauungsvorgänge entstehen dann krankmachende Gärungs- und Fäulnisprozesse, die nicht nur die Verdauungsorgane schädigen, sondern durch eine entzündlich veränderte Darmschleimhaut (Mukosa-Barriere) in das Blut übertreten und so auch für scheinbar weit entfernt liegende Beschwerden und Krankheitsbilder wie Allergien, Kopfschmerzen und Migräne, rheumatische Erkrankungen, Hautkrankheiten oder Atemwegserkrankungen verantwortlich sein können. Dass das Verdauungssystem nicht ordnungsgemäß funktioniert, wird von vielen Betroffenen oft gar nicht bemerkt, da ein kranker Verdauungsapparat keine Beschwerden verursachen muss, jedoch eine Fernwirkung ausübt, die sich vor allem in Zivilisationskrankheiten und chronischen Erkrankungen äußern kann.
Darmflora Die Darmflora wird durch eine säurelastige Ernährung, aber auch durch eine falsche Kombination von Lebensmitteln sowie durch Antibiotika und entzündliche Veränderungen des Darmmilieus geschädigt, wodurch sich krankmachende Keime (Pilze, Candida) vermehren und zu ernsten Folgeerkrankungen führen können.
Darmreinigung Die Darmreinigung ist in der Naturheilkunde Teil der „ausleitenden Therapie“ (Purgation), z. B. im Rahmen von Entschlackungs - und Fastenkuren (Mayr-Kur, Heilfasten) und unter Verwendung von salinischen Heilwässern bzw. Abführmitteln (Bittersalz = Magnesium-Sulfat, Karlsbader Salz, Glaubersalz), die in der richtigen, schwachen (iso-bis hypotonen) Konzentration die Darmreinigung sanft herbeiführen, ohne die Darmwand zu reizen oder zu schädigen. Positive weitere Effekte sind Gallenausschüttung und Leberentstauung – damit wird auch Komplikationen bei Diäten wie Gallensteinbildung vorgebeugt. Eine Darmreinigung wird auch bei gestörter Darmflora (Dysbiose) sowie bei zahlreichen chronischen Krankheiten (Neurodermitis, Migräne) empfohlen, da der Darm hierbei – als größtes Entgiftungs- und Entsäuerungsorgan sowie Immunorgan des Menschen – eine wichtige Rolle spielt („Mukosabarriere“).
Darmsanierung Maßnahmen zur Wiederherstellung einer gesunden Darmflora sowie der Schleimhaut des Darmes (Mukosa) einschließlich des darmassoziierten Immunsystems. Eine gestörte Darmbarriere hat nicht nur negative Auswirkungen auf den Darm selbst (Verstopfung, Gasbildung), sondern auf den gesamten Organismus (Infektanfälligkeit, Allergien, chronische Krankheiten wie Rheuma oder Migräne). Naturheilkundliche Verfahren zur Darmsanierung sind: Darmreinigung mit salinischen, isotonen Salzlösungen, Einlauf, Fasten, Kräutertees, Symbioselenkung, gesunde individuelle Ernährung und Beachtung der Essregeln (Verhaltensregeln nach F. X. Mayr).
Darmschleimhaut (Mukosa) Säuren führen zu entzündlichen Veränderungen der Darmschleimhaut, die daraufhin durchlässig für unerwünschte Stoffe wird. Die Eindringlinge stellen für das Abwehrsystem eine zusätzliche Belastung dar, und es können Allergien entstehen.
Degeneration Entartung
Depotablagerung, Depotfett gespeichertes Neutralfett im Unterhautfettgewebe
Depression Verstimmung, Seelenkummer
Derma Haut
Diabetes Zuckerkrankheit
Diagnose Erkennung einer Krankheit
Diaphoretische Maßnahmen schweißtreibende Maßnahmen zur Steigerung der Ableitung über die Haut. Wirkung: Ausscheidung von Harnstoff, Harnsäure, Kochsalz, Kohlensäure, Milchsäure, Ameisensäure sowie von Giftstoffen, Gärungsprodukten oder Arzneiresten aus dem Körper.
diastoloscher Druck 2. (unterer) Blutdruckwert
Digestion Verdauung
Digitalis herzwirksamer Arzneistoff aus Fingerhutarten
Diurese Harnaustreibung
Diuretische Maßnahmen Maßnahmen zur Steigerung der Ableitung über die Niere: Beeinflussung der Harnausscheidung durch erhöhte Flüssigkeitszufuhr, harntreibende pflanzliche Wirkstoffe (z. B. Birke, Löwenzahn, Schachtelhalm), diätetische Maßnahmen (Heilfasten, Entlastungstage). Wirkung: Ausgleich der Elektrolytkonzentrationen (Salze, Säuren, Basen) im Blut, Regulierung des Flüssigkeitsvolumens, gesteigerte Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen („Blutreinigung“).
Durchfall Vor allem nach einer säurereichen Mahlzeit kann Durchfall auftreten – die Darmzotten verweigern dann die Aufnahme der Säuren und lassen den Speisebrei uneingedickt passieren. Dies kann als eine Notfallmaßnahme des Körpers gewertet werden, denn der Körper wird dadurch vor einer weiteren Selbstvergiftung aus dem Darm geschützt. Flüssigkeits- und Mineralienverluste (besonders Kalium und Magnesium) müssen jedoch ersetzt werden.
Dysbiose Besiedelung des Darms mit krankmachenden Pilzen und Bakterien, die zu einer Belastung des Organismus werden können und vor allem Zeichen eines gestörten Darmmilieus sind. Obstipation und Enteropathiesyndrom sind als Ursachen für weitere vom Darm ausgehende Störungen zu verstehen.
Dyspepsie Funktionelle Verdauungsstörung ohne organische Ursache wie z. B. Magengeschwür. Symptome: Appetitlosigkeit, Schmerzen und Völlegefühl, Aufstoßen und Sodbrennen, dazu evtl. Durchfall oder Verstopfung. Siehe auch Reizmagen, Reizdarm.
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